Posted on: 7. Juli 2017 Posted by: Bodenseeperle Comments: 0

~ Reise, Reise, Urlaubsreise ~

Als ich mir neulich ein bisschen Inspiration geholt habe, was ich denn Schönes nähen könnte, viel mir ein Reisedokumentenetui ins Auge. Das wäre doch auch mal was. Vor allem als ich an meine kleine Flugreise im Mai dachte, mit Kind. Nach den ausgedruckten Tickets kramen, Reisepass vom Kind und meinen Ausweis suchen. Und in solchen Momenten kann ja selbst die kleinste Handtasche zu einem wahren Bermuda Dreieck werden.

Ich habe mir kein Schnittmuster gesucht. So schwer kann es ja nicht sein, so ein Etui zu erstellen. Dachte ich.

 

Das Schnittmuster

An und für sich besteht so ein Etui, wenn man es schlicht hält, aus Rechtecken. Keine schwierigen Kurven, Bögen oder sonstige Figuren. Ich habe mir die Maße für ein zusammengefaltetes A4-Blatt markiert und für den Reisepass. Dann habe ich mir eine Anordnung überlegt und wie ich das Ganze gestalten wollte. Alles kein Problem. Anschließend habe ich allen Teilen eine Nahtzugabe von 0,7 cm zugefügt.

So. Und das war Patzer Nr. 1. Ich wollte die Teile ja noch absteppen, damit es schöner aussieht. Und somit haben dann die Maße für die Dokumente nicht mehr gestimmt, als ich die Fächer entlang der abgesteppten Naht aufgenäht habe. Und als ich die Innen- und Aussenseite zusammengenäht hatte und anschließend absteppen wollte, ging das nicht, da nicht mehr genug Platz zu den aufgesetzten Taschen war.

Also habe ich das Schnittmuster neu erstellt, diesmal die Nahtzugabe für das Absteppen mit einkalkuliert und die reguläre Nahtzugabe zusätzlich auf 1,0 cm erhöht.

 

Auf ein Neues

Nachdem ich mir meine neuen Stücke zugeschnitten und Vlieseline aufgebügelt hatte, ging das Nähen also wieder los. Ich habe den Obertransportfuß gewählt, damit die Nähte schön gerade werden. Das hat auch zu 90% geklappt.

Ich habe zuerst das große Steckfach genäht. Beide Stoffe r-a-r zusammen genäht, den unteren Rand allerdings als Wendeöffnung gelassen. Nach dem Wenden habe ich die Seite, die für die Dokumente offen bleiben sollte (mit der Kurve) abgesteppt. Den Rest habe ich noch belassen, da es ja beim Aufnähen auf den großen Stoff ohnehin mit abgesteppt wird.

Anschließend habe ich es mit dem kleinen Steckfach ähnlich gemacht. Ich habe die Seiten, bis auf die untere, verschlossen, das Ganze gewendet und den oberen Rand abgesteppt. Die Wendeöffnung habe ich nach Innen umgeschlagen und dann das ganze Stück auf das große Steckfach aufgenäht.

Mit dem großen Steckfach habe ich es dann quasi genauso gemacht, um es auf den Innenstoff zu nähen. Wendeöffnung nach innen schlagen, die untere und rechte Seite festnähen.

Dann war es daran, die linke Seite meines Etuis zu benähen. Hier habe ich es mir recht einfach gemacht. Ich habe einen breiten Streifen Stoff, der so lang war, wie das Etui mit Nahtzugabe, doppelt gelegt. Die Bruchseite habe ich einfach abgesteppt, auf den Rand meines Innenstoffes gelegt und mittig festgenäht. So dass es zwei gleichgroße Fächer wurden.

Anschließend habe ich die Schnalle für den Verschluss ganz knappkantig r-a-r auf meinen Außenstoff genäht. Auf der anderen Seite natürlich schon die entsprechenden Kamsnaps gesetzt.

Jetzt wurde es ernst, ich habe das Außen- und das Innenstück r-a-r zusammengenäht. Nach dem Wenden habe ich den Rand von der oberen Kante der linken Steckfächer bis zu deren unterer Kante abgesteppt und noch das Gegenstück des Kamsnap in die Schnalle gedrückt.

Fertig.

Das Ergebnis kann sich durchaus schon sehen lassen. Ich werde aber sicher noch ein, zwei Exemplare anfertigen um Verbesserungen zu testen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

In diesem Sinne, we’re all goin‘ on a summer holiday.

Eure Bodenseeperle

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